Des Schreibers Wilde Träume
Reval 1643
Hier handelt es sich um ein Prequel: Während die ersten 4 Bände zwar in sich abgeschlossen sind, aber eine Chronik bilden, springen wir hier in die Vergangenheit zurück und erfahren, wie dieses seltsame Volk vor 350 Jahren lebte.
Dieser Roman wird den gleichen Umfang haben wie die bisher erschienen 4 Romane über die Homsarecs. Din A5, 508 Seiten. Die Kapitelanfänge sind illustriert, allerdings nicht mit Porträts wie die anderen Romane, sondern mit Schauplätzen. Die Sprache ist ein Stück weit der Zeit angepasst, aber sicher leicht zu verstehen. Ich habe noch kein Erscheinungsdatum im Auge, denke aber, dass es im Frühling 2023 sein wird.
Reval 1743: Hier bleibt ein Mann hängen
Lohebrannt ist ein Veteran des 30jährigen Krieges und arbeitet als Buchhalter für einen Hansekaufmann. Eine Geschäftsreise hat ihn nach Reval geführt.
Hieronymus Lohebrannt hat im Auftrag seines Chefs die Fracht kontrolliert und protokolliert, die Abgabe an die Besteller überwacht und Quittungen ausgestellt.
Eine langweilige Aufgabe, aber er versieht sie gewissenhaft.
Sein Quartier ist das schöne Wohnstift für unverheiratete Kaufleute; über dem Eingangstor ziert es der maurische Heiligenkopf.
Ein neuer Job mit Karrierechancen
Da kommt dem Gouverneur eine Quittung vor die Augen, die auffallend schön geschrieben ist.
Ein solches Talent für Kalligraphie will er bei sich anstellen, damit er seine Briefe an Fürsten und Könige schreibt. Er schickt seinen Diener nach diesem Schreiber, um ihm einen Posten als Sekretär anzubieten.
Hieronymus bleibt.
Und schon fällt ihm einer der Männer auf, die hier das Rathaus bewachen.
Kein Zweifel: Hier stehen "Thiere" auf dem Posten.
(So nannte man die Homsarecs im 17.Jh. "Homo Sapiens Erectus" heißen sie erst, seit Linné im 18.Jh. die Systematik der Arten entwickelte.)
Dieses Bild ist einem zeitgenössischen Porträt nachgeschaffen, das den Gouverneur Gabriel Gustaf Oxenstierna zeigt. Er regierte Estland während 4 Jahren am Ende des Dreißigjährigen Krieges und war ein Verwandter des Kanzlers von Schweden gleichen Namens.
Ein Leibwächter mit Charme
Lohebrannts Leidenschaft erwacht, und zugleich entdeckt er weitere Talente an sich: Seit er in nahem Kontakt mit den Thieren steht, hat er Visionen, die möglicherweise in die Zukunft reichen.
Das Interesse für die Wachen ist nicht einseitig. Auch der Wächter Fidomaris, einer der Wachsoldaten, hat den eleganten Kaufmann aus dem Westen sofort registriert. Er lässt es sich bewusst anmerken, um Lohebrannts Schüchternheit zu überwinden.
Und schon vermutet Lohebrannt, dass er von Spitzeln verfolgt wird, denn trotz eines Abkommens mit Schweden streckt Russland seine Hände nach Estland und vor allem Ingermannland aus. Fido wird sein Leibwächter und wacht mit Liebe über seinem Leib.